1922           100 Jahre           2022

Musikkorps Herold Pye e.V.

Vorgeschichte ab 1922 ab 1947 ab 1972 ab 1997

Die Chronik des

Gr�ndungsst�tte
Die Geburtstätte des Musikkorps

- Vorgeschichte -

Es waren die ’Goldenen Zwanziger Jahre’ mit all ihren Problemen, mit Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, Inflation, mit den Gedanken an einen verlorenen Krieg und dem Vergessenwollen bei Quick-Stepp und Tango, in die die Gründung des Musikkorps ’Herold’ Pye fiel.

Dazu vorab einige Sätze zur Geburtsstätte und zum Namensgeber des Musikkorps ’Herold’: Der ’Herold’, ein Anwesen in Pye, wurde 1818 vom damaligen Bergmeister des Piesbergs, Adolf Herold, als Herrenhaus mit einem Viehhaus am Fürstenauer Weg errichtet. Der Grund und Boden stammte vom Hof Schöler.

Kurze Zeit nach dem Tode Herolds brannte das Herrenhaus bis auf die Grundmauern nieder. In diesem Zustand kaufte die Familie Feldkamp am 31. Oktober 1888 vom Magistrat der Stadt Osnabrück einen Teil ’ ... von seinen in der Bauernschaft Pye belegenen ehemals Heroldschen Besitzungen’ mit allem, was ’ ... band-, wand-, niet- und nagelfest ist.’

Im Laufe der Zeit hat sich der ’Herold’ immer etwas verändert: das alte Wohn- und Wirtschaftsgebäude wie auch das alte und das neue Viehhaus dienen heute nur noch Wohnzwecken. Doch eines ist bei den Feldkamps auf dem Herold bis heute erhalten geblieben, wenn auch – den Zeitumständen entsprechend – leicht verändert: Die Diele mit der ’Hiele’, wo das Musikkorps ’Herold’ die ersten Töne von sich gegeben hat.

Nach der glücklichen Rückkehr aus dem 1. Weltkrieg trafen sich nun hier auf dem ’Herold’ die jungen Männer aus der näheren und weiteren Umgebung, um bei gemeinsamen Unternehmungen den tristen Alltag zu vergessen. Unser unvergessener Ehrenvorsitzender Josef Schulte hat das einmal in einem Vers treffend zum Ausdruck gebracht:

Up’n Herold wöe dat Hauptquatier, do kreigen s’et inne Riege.
Do keimen twintig Jungens wie, de eesten Tied no’n Kriege.

Ganz stillken unner Fründen geift Strieke un Galöppe.
Un was et wat to griinden, dann seiden do de Köppe!

Kartenspiel, Mühle, Schach, Fußball und Tanzveranstaltungen reichten auf Dauer nicht aus, um den Tatendrang zu stillen. Eine bestimmte Zielrichtung erhielten diese Aktivitäten durch eine Großveranstaltung des damaligen 'Schützenvereins Pye – Hollage' im Jahre 1920. Die mitwirkenden Musikzüge im großen Festzug weckten den Wunsch nach eigener musikalischer Betätigung.

Bald hatten sich mehrere junge Männer zusammengefunden, die mit Handharmonika und Teufelsgeige, mit Kunstdünger-Scheffelmaß, Töpfen und Pfannen eine Juxkapelle aufstellten. Anläßlich der Hochzeit von Ferdinand Strunk trat diese Besetzung auf dem 'Blaushügel' mit einem Ständchen erstmals an die Öffentlichkeit.